Meine Projekte im Zeitstrahl +++ es werden jährlich mehr +++


 Projekt 25W drei Wege Stereoboxen - Baujahr 1986

Ich hatte ja schon lange vor einen größeren Verstärker zu bauen. Dafür mussten zuerst einmal andere Boxen her. Ich sammelte also Lautsprecher (wieder Hochtöner aus alten Radios und Tieftöner Typ L2901, die ich glaube bei meinem Vater abstaubte). Wie bei den Boxen mit 5 Watt. kamen wieder Hochtöner über 22µF rein und auch eine Frequenzkurve wurde aufgeklebt. Diese musste ich dann entfernen, als ich später noch einen dritten Lautsprecher einbaute. Wieder mit Elko angekoppelt (ich glaub 47µF). In der Galerie findet Ihr ein altes Foto der Box in zwei Wegeausführung. Leider nicht so scharf. 

 

Beinahe hätte ich die Sicherung vergessen, die ich diesmal mit Sicherungshalter von außen wechselbar gestaltete, da die Boxen nicht zu öffenen gingen.

 

 

Seht selbst in der Galerie wie die Dinger noch heute aussehen. Ich nutze sie immer noch in meiner kleinen Werkstatt am 2x5W Verstärker.

Link zur Galerie 25W Boxen


 Projekt 2x25W Verstärker aus Plattenspieler - Baujahr 1986

Ja 1986 begann ich in der RFT in Bautzen eine Lehre als Elektronikfacharbeiter. Dies war wirklich meine Traumlehre. In dem Werk in Bautzen wurde neben Relaisstationen auch für die Konsumgüterprduktion ein Stereoplattspieler Typ PA2040 hergestellt. Da es auf dem Betriebsschrottplatz (eine Goldgrube für mich) jede Menge Ausschauusteile gab, besorget ich mich ein Chassis, Leiterplatte usw. und baute daraus für meine damalige Freundin einen 2x25W Verstärker. Leider ist dieser auch zerlegt und ich habe keine Fotos mehr. Einige Rester habe ich aber gefunden. Auch die Schaltpläne des originalen Plattenspielers. Natürlich habe ich die Frontplatte etwas verändert und eine LED Anzeige nachgerüstet. Auch den Umschalter für die Geschwinfigkeit habe ich durch eine Kopfhörerbuchse ersetzt. Als Gehäuse hatte ich ein mattschwarzes Stahlgehäuse gewählt, welches aber auch nicht mehr exsistiert.

Egal die Erinnerung zählt. Den U-Kerntrafo hatte ich in meinem Gartentor verbaut. Damals noch mit Zeitrelais gesteuert hatte er aber kein langes Leben crying.

Link zur Galerie 2x25W Verstärker


Projekt Stereo FM-Tuner mit LCD Frequenzanzeige - Baujahr 1986 - 1989

Bevor ich damit anfange will ich schnell meine Radiohistorie erzählen. Es begann eigentlich mit dem Bastelbuch meines Vaters, in dem einige Projekte (Musik aus der Streichholzschachtel, Musik aus der Seifendose) mein Interesse erweckten. Auch bekam ich einen Baukasten der Elektronik der einiges in Richtung Radio zeigte. Danach begann meine schöne Zeit mit den alten Röhrenradios die anfangs auch nur Mittelwelle, Langwelle und Kurzwelle hatten. Diese fand ich ab 1980 alle auf dem Schrottplatz. Nach kurzer Reparatur liefen sie und ich hörte Abend für Abend RIAS, SFB und Radio Luxenburg auf Mittelwelle. Es war schon fast etwas romantisch, wenn ich nachts heimlich im Bett mit Kopfhörern Marke "Ohrenquetsche" und einer Langdrahtantenne das Radio anschaltete. Dann fingen die Röhren langsam an zu glühen und sendeten einen unvergesslichen Geruch aus (sicher war das die Rückwand und das viele Hartpapier auf denen die Schaltungen und Röhrensockel verschaltet waren). Je älter ich wurde desto besser wurden auch die Radios und auch die Antennen. Bei UKW angelangt hatte ich schnell das Bedürfnis nach mehr Empfindlichkeit, Brummfreiheit und Stereo. Nach zahlreichen Kofferradios (z.B. Sternrecorder, SKR700) wollte ich endlich zu meinem 2x5W Verstärker einen schicken UKW Tuner dazu bauen. Also sammelte ich wieder Bauteile. Was brauchte ich:

  • einen FM Stereotuner (am besten mit Kapazitätsdioden - also mit einfachem Poti steuerbar)
  • einen ZF Verstärker mit Stereodecoder
  • eine LED Bandanzeige für den Feldstärkepegel (optimale Sendereinstellung)
  • ein Netzteil
  • einen kleinen Stereoverstärker für Alleinbetrieb Kopfhörer
  • ein Tastenfeld
  • und wenn irgendwie möglich einen Block für voreingestellte Sender
  • einen Trafo
  • eine Frequenzanzeige
  • Poti mit Übersetzung

Die Sammelzeit dauerte leider länger, weil ich ja auch die Lehre begonnen hatte und von 5:15- 17:30 Uhr nicht zu Hause war. Eine harte Zeit für mich der sonst jeden Tag ab 14:00Uhr nach der Schule basteln konnte.

So nun zum Aufbau, den ich euch leider nicht mehr zeigen kann, da ich dummerweise den Tuner 2004 zerlegt habe. Diemal baute ich auf einer großen Hardgewebeplatte alles auf. Diese Platte und auch das Gehäuse brauchte ich 2010 für mein Pool-Thernometer und daher opferte ich den Tuner. Die Gewebeplatte hieß in der DDR wie auch heute Pertinax-Platte. Ein genialer Werkstoff. Er war und ist formstabil, lässt sich sägen, man kann auch M3 Gewinde schneiden usw. Der Plan war, aus der Pertinax-Platte den Boden des Chassis zu bauen und Front- und Rückchassis auch auf diese Platte zu schauben.

Als Baugröße nahm ich die gleichen Abmessungen wie die des Verstärkers. Er sollte und stand immer oben drauf. So nun zu den Komponenten.

  • Den Tuner habe ich in der AG Elektronik für ca. 100-, Ostmark gekauft. Es war ein Kapazitätsdiodentuner.
  • Den ZF Verstärker baute ich selbst anhand eines Elektronikheftes mit dem Namen "electronika Ausgabe 240" oder "Funkamateur 12-82" ich weiß es nicht mehr genau - ich denke es war der Funkamateur.
  • Die LED Bandanzeige baute ich auch selber. Die Schaltung war mir ja geläufig, nur nahm ich diesmal nur 9 LEDs.
  • Das Netzteil war auch schnell gebaut - wieder mit Leistungstrasistor und Z-Diode.
  • Das Tastenfeld, Potis, LEDs und zwei 1W Verstärker mit A211 baute ich auf eine gemeinsame Platine.
  • Beim Block für voreingestellte Sender hatte ich echt Glück. Ich bekam ein vollwertiges Steckmodul aus einem alten Tuner- dies hatte sogar Berührungssensoren (Hautwiderstand) zum umschalten.
  • Ein Trafo war auch schnell gefunden musste ja nicht viel leisten können.
  • Als Frequenzanzeige baute ich 7-Segmentanzeigen auf mit der im LED Thermometer verwendeten C520 Schaltung. Dieses zeigte die Spannung am Tuner an. Ein aufwendiger Abgleich der Anzeige von 87,0-108,0 brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Auch störte das Ding den NF-Verstärker, was mich dazu brachte darum ein EMV-Kupfergehäuse zu "errichten".
  • Als Poti fand ich bald ein Getriebpoti mit mindesten 10 Umdrehungen. Das war wie gemacht für die Anwendung.
     
    Alles aufgeschraubt und noch eine VA Edelstahlfrontplatte gelasert und Ende 1988 lief der Kasten endlich.

Nur leider kam Ende 1989 die Wende und ich hatte das Ding um Sonst gebaut. Danach gab es Tuner so viel man wollte und die waren auch noch besser cryingcryingcrying. So ich denke das reicht. Vielleicht finde ich auch noch ein Foto, aber wie schon oft bemerkt, habe ich so etwas leider nie in Bild festgehalten - könnte mich heute noch dafür ohrfeigen.

Eins von der Seite habe ich gefunden. Mit etwas Fantasie könnt Ihr den Tuner erkennen. Das silberne ist das Poti.

Link zur Galerie FM-Tuner

 


Projekt Elektroheizung mit Thermostat IC A301D - Baujahr 1987

1987/88 fand ich oder besser einer meiner Lehrmeister auf dem Firmenschrottplatz mehrere 1KW Heizstäbe. Blitzartig war die Idee geboren, daraus formschöne flache Wandheizungen zu bauen. Zugleich war die Steuerung mein Lehrlingsstück. Zur Hardware der Heizung habe ich leider keine Bilder mehr, aber ich habe eine Skizze angefertigt. Sie bestanden aus dem Heizstab als Herz, den wir als U gebogen hatten. Darauf schraubten wir innen und außen Aluminiumprofile (U-Profil) wie einen Kühlkörper auf. Dies erwies sich später als ein kleiner Denkfehler, denn die Heizungen knackerten ein wenig, weil der Heizstab beim Aufheizen oder Abkühlen ja "wandern" wollte... Das war aber nach einer Weile fast weg. Oben und unten kam ein Steckmetallstreifen drauf (Berührungsschutz) und vorn und hinten ein Stahlblech welches wir mit Heizkörperfarbe im Farbton Elfenbein spritzen ließen. Das war schon alles zur Hardware. 
 
Nun zur Steuerung. Diese bestand aus einem Relais und einer kleinen Schaltung mit dem IC A301D + Thermistor + Poti + Schalter. Auf das Poti kam ein Knopf aus einem DDR Kühlschrank. Natürlich noch zwei LEDs zur Betriebsanzeige. Den Trafo sparten wir uns und nahmen stattdessen einen Kondensator + Widerstand. So werden ja heute nahezu alle Steckdosengeräte bestückt. Ich habe zwar noch Relikte von einer nicht voll bestückten Ersatzplatine, aber den zugehörigen Schaltplan habe ich nicht mehr. Nur in einer Schaltung meiner alten Aquarium-Heizungssteuerung seht ihr im Zentrum die gleiche Schaltung. Ich glaube sie stammte aus dem Heft "electronica 172 - Schaltungen mit A902D und A301D".
 
Also das Relais (ein GBR RFT Relais was 10A schaffte) schaltet je nach vorgewählter Temperatur die Heizung ein und beim Erreichen der Temperatur wieder aus. Schön war die relativ große Hysterese, die ein ständiges Hin- und Herschalten verhinderte. 
Die Heizung nutzte ich dann an verschiedenen Stellen. Zuerst in unserem ungeheizten Bad und später im Schlafzimmer. Diesen Nutzungsort habe ich bzw. meine damalige Freundin abgelichtet und ich habe versucht aus dem verblichenen und überbelichteten Bild noch etwas heraus zu holen. 
 
So das war es eigentlich. Ich versuche nochmal an das Heftchen mit der Schaltung ran zukommen.
 
 

Projekt LED Thermometer in Holzoptik - Baujahr 1988

Nach der Heizung kam gleich das nächste Elektronikprojekt, welches mir mein Lehrmeister ganz "uneigennützig" auftrug. Er wollte, dass ich eine Leiterplatte zeichne, die zwei Doppel-7-Segment-LED-Anzeigen tragen sollte und die die Temperatur anzeigen sollten. Obendrein sollte das Digitalthermometer im 5-Sekundentakt zwischen Zimmer- und Außentemperatur umschalten und dies durch einen Punkt anzeigen.
 
Die Schaltung war schnell im Buch Mikroelektronik für Praktiker gefunden. Das Buch habe ich heute noch. Als Temperaturfühler diente ein B511. Die Anzeigen wurden über einen D147D gesteuert und die Temperaturmessung fand über einen C520D statt. Die genaue Schaltung findet Ihr in den gescannten Seiten des Buches, was ich noch habe. Die Schaltung hatte ich parallel auch in meinen Tuner als Frequenzanzeige genutzt. Allerdings auf mehreren kleineren Leiterplatten.
 
Die fertige Leiterplatte (Unterlagen hat leider mein Meister behalten) wurde dann im Siebdruckverfahren vielfach hergestellt und mit Eisen(III)-Chlorid geätzt. Zwei durfte ich behalten. Eine Leiterplatte baute ich in dieses Projekt und eine baute ich später in meinen Trabant. 
 
Als das Ding lief, habe ich ein passendes Gehäuse gesucht. Die meisten meiner Kollegen beschafften sich ein Leergehäuse eines DDR RFT Transistorradios G1000. Dies sah aber eher wie ein Messgerät aus und ich wollte es ja ins Wohnzimmer hängen. Nach einem Gespräch mit einem Tischlerlehrling war die Lösung nah. Ich nehme ein Brett mit Borke und baue es dort zusätzlich zu einem "normalen" Thermometer ein. Die Details seht Ihr in den Bildern. 
 
Das Eichen war auch noch eine Sache für sich. Ich nutzte dazu Eiswasser und heißes Wasser mit einem Quecksilber Laborthermometer. Das Ding hängt heute noch in meinem Wohnzimmer und hat nun 30 Jahre auf der Uhr. Alles geht noch perfekt, nur die DDR Relais Typ RFT RGK 4V, habe ich nach der Wende durch neue Glasröhrchen-Printrelais Typ RGS 5V ersetzt, weil sie durch die geringen Messströme einen zu hohen Kontaktwiderstand bekamen und das Thermometer manchmal nur "+. EE C°" = ERROR anzeigte.      
 
Da die Schaltung nur drei Stellen anzeigen konnte und ich die Erste für das Vorzeichen brauchte habe ich die Kommastelle weggelassen und das vierte Segment zur Anzeige der Einheit „C°“ genutzt. Dies erwies sich später auch als recht sinnvoll, da die Anzeigestabilität des C520D sehr zu wünschen übrig ließ (Erfahrungen aus der Frequenzanzeige). Selbst dicke Elkos reichten nicht für eine absolute Anzeigestabilität und den Messfühler konnte ich durch die „Umschalterei“ nicht mit dicken C's glätten, da dies zu Hochlaufeffekten führte.
 
Als Netzteil baute ich einen 5V Würfel aus einem Batteriegehäuse einer DDR Autorennbahn.
 
 
Eine letzte Hürde war noch dass ich die letzte Anzeige auf den Kopf stellen musste, um den Punkt für das ° nutzen zu können. Das erschwerte den Anschluss der Segmente, da ich diese auch alle spiegeln musste.
 
So das soll erstmal reichen. Den Rest seht ihr in den Bildern. Ich werde mal versuchen meinen Lehrmeister ausfindig zu machen. Vielleicht hat er die Pläne noch.
 
 

 

 

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